Tagebuch der Apokalypse 4 by Bourne J.L

Tagebuch der Apokalypse 4 by Bourne J.L

Autor:Bourne, J.L. [Bourne, J.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2017-03-05T17:00:00+00:00


Der Waldschrat

Drei Tage sind vergangen, seitdem ich Tallahassee verließ. Durch einen Anfall puren Glücks konnte ich sogar richtig Kilometer fressen. Ich nahm einen abgelegenen und so gut wie freien Highway und stand jetzt hundert Kilometer von Macon, Georgia entfernt auf einer Lagerstätte. Auf dem Weg geriet ich in Schwierigkeiten, als mein Zittern, der Schmerz und meine eigene Dummheit mich zu übermannen drohten. Ich bog vom Highway in eine kleine namenlose Stadt ab und fuhr direkt auf die Apotheke zu. Auf dem Weg schaltete ich den Motor aus und rollte die letzten fünfhundert Meter, ehe ich auf dem Bürgersteig anhielt. Ich öffnete die Tür und trat vorsichtig auf den Asphalt, zuckte aber vor Schmerzen zusammen. Die Wunde an meiner Hand öffnete sich erneut, als ich mich an Goliath abstützte, und mein Knöchel fühlte sich an, als ob er jeden Augenblick entzweibrechen würde.

Ich humpelte zur Eingangstür, mit einer Kette und einem Karabiner bewaffnet, die in meiner Hosentasche steckten. Ich bearbeitete das Schloss mit dem Akkuschrauber, bis die Akkus aufgaben. Fluchend drehte ich am Bohrfutter und löste den Bohrer, der jetzt wie ein schräges Excalibur aus der Tür ragte. Schritte hinter mir verrieten, dass man mich bemerkt hatte. Ich humpelte zurück zu der Zugmaschine und zog meinen Rucksack vom Beifahrersitz.

Ich brauchte mich gar nicht zu beeilen.

Ich kramte durch den Rucksack, bis ich das Bajonett in der Scheide fand. Es lag natürlich ganz unten. Ich legte es auf die Plattform neben das angebundene GARMR und schnappte mir die Waffe vom Rücken, als der erste Leichnam vor Goliath um die Ecke bog. Sein Unterkiefer fehlte, und seine Zunge hing aus dem klaffenden Loch unter der oberen Zahnreihe. Ich kämpfte gegen die Schmerzen an, drehte den Schalldämpfer von meiner Knarre ab und steckte ihn in die zugehörige Tasche, ehe ich das Bajonett aufsetzte. Der lange dünne Schaft aus Karbonstahl glitzerte, und ich verschwendete keine Zeit, ihn in das Auge des Monsters zu rammen. Als es zu Boden ging, glitt die tödliche Waffe mit wunderbarer Leichtigkeit wieder aus der Augenhöhle.

Drei weitere Untote erschienen. Ich humpelte auf sie zu und verpasste jedem von ihnen einen Stich in den Kopf. Beim letzten fuhr die Klinge in die Mundhöhle und bohrte sich, als er nach vorne fiel, nach oben in den Schädelknochen. Ich verlor das Gleichgewicht, stolperte und fluchte vor Schmerz, während ich das Bajonett mit einem Ruck herauszog.

Ich wandte mich wieder der Apothekentür zu und entfaltete die Zange meines Multifunktionswerkzeugs. Mit den Backen packte ich den blutigen, aber treuen Bohrer und zog ihn aus dem Schloss. Mit frischem Akku konnte ich das Schloss letztendlich zur Aufgabe zwingen. Ohne die Aufmerksamkeit der Untoten, die sicherlich in den Gassen und im gegenüberliegenden Einkaufszentrum herumlungerten, auf mich zu ziehen, schlich ich ins Innere und sicherte die Tür hinter mir mit der Kette aus gehärtetem Stahl und dem Karabiner. Ich überprüfte mit dem Bajonett voran, ob der Laden frei von Kreaturen war, und das Gewicht des Schalldämpfers in meiner Tasche erinnerte mich daran, was passieren würde, wenn ich hier im geschlossenen Raum zum Abdrücken gezwungen war.



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